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Text File  |  1998-03-14  |  58KB  |  1,101 lines

  1. Der Brief an die Römer.
  2.  
  3. \1\
  4. Verfasser, Empfänger und Gruβ.
  5.  
  6. $1$Paulus, Knecht Christi Jesu, berufener Apostel,
  7. ausgesondert für das Evangelium Gottes, $2$ das er durch seine
  8. Propheten in heiligen Schriften vorher verheiβen hat $3$ über
  9. seinen Sohn, der aus der Nachkommenschaft Davids gekommen ist
  10. dem Fleische nach $4$ [und] als Sohn Gottes in Kraft
  11. eingesetzt dem Geiste der Heiligkeit nach auf Grund der
  12. Toten-Auferstehung: Jesus Christus, unseren Herrn. $5$ Durch
  13. ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen für seinen Namen
  14. zum Glaubensgehorsam unter allen Nationen, $6$ unter denen
  15. auch ihr seid, Berufene Jesu Christi. $7$ Allen Geliebten
  16. Gottes, berufenen Heiligen in Rom: Gnade euch und Friede von
  17. Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
  18.  
  19. \1\
  20. Des Apostels Sehnsucht nach der Gemeinde in Rom.
  21.  
  22. $8$ Aufs erste danke ich meinem Gott durch Jesus Christus euer
  23. aller wegen, daβ euer Glaube verkündet wird in der ganzen Welt.
  24. $9$ Denn Gott ist mein Zeuge, dem ich in meinem Geist an dem
  25. Evangelium seines Sohnes diene, wie unablässig ich euch erwähne
  26. $10$ allezeit in meinen Gebeten, indem ich flehe, ob ich nun
  27. endlich einmal durch den Willen Gottes so glücklich sein möchte,
  28. zu euch zu kommen. $11$ Denn mich verlangt sehr, euch zu
  29. sehen, damit ich euch etwas geistliche Gnadengabe mitteile, um
  30. euch zu befestigen, $12$ das heiβt aber, um bei euch
  31. mitgetröstet zu werden, ein jeder durch den Glauben, der in dem
  32. anderen ist, sowohl euren als meinen. $13$ Ich will aber
  33. nicht, daβ euch unbekannt sei, Brüder, daβ ich mir oft
  34. vorgenommen habe, zu euch zu kommen - und bis jetzt verhindert
  35. worden bin -, damit ich auch unter euch einige Frucht haben
  36. möchte, wie auch unter den übrigen Nationen. $14$ Sowohl
  37. Griechen als Nichtgriechen, sowohl Weisen als Unverständigen bin
  38. ich ein Schuldner. $15$ Dementsprechend bin ich, soviel an mir
  39. ist, willig, auch euch, die ihr in Rom seid, das Evangelium zu
  40. verkündigen.
  41.  
  42. \1\
  43. Kraft und Wesen des Evangeliums.
  44.  
  45. $16$ Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch
  46. Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst
  47. als auch dem Griechen. $17$ Denn Gottes Gerechtigkeit wird
  48. darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht:
  49. `Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.
  50.  
  51. \1\
  52. Die Gottlosigkeit der Nationen.
  53.  
  54. $18$ Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über
  55. alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die
  56. Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten, $19$ weil das von
  57. Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen
  58. geoffenbart. $20$ Denn sein unsichtbares [Wesen], sowohl seine
  59. ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird von Erschaffung
  60. der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit
  61. sie ohne Entschuldigung seien; $21$ weil sie Gott kannten, ihn
  62. aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten,
  63. sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr
  64. unverständiges Herz verfinstert wurde. $22$ Indem sie sich für
  65. Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden $23$ und haben die
  66. Herrlichkeit des unverweslichen Gottes verwandelt in das
  67. Gleichnis eines Bildes vom verweslichen Menschen und von Vögeln
  68. und von vierfüβigen und kriechenden Tieren. $24$ Darum hat
  69. Gott sie dahingegeben in den Begierden ihrer Herzen in
  70. Unreinheit, ihre Leiber untereinander zu schänden, $25$ sie,
  71. welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem
  72. Geschöpf Verehrung und Dienst dargebracht haben statt dem
  73. Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit. Amen. $26$ Deswegen
  74. hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften. Denn
  75. ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen
  76. verwandelt, $27$ und ebenso haben auch die Männer den
  77. natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer
  78. Wollust zueinander entbrannt, indem sie Männer mit Männern
  79. Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer
  80. Verirrung an sich selbst. $28$ Und wie sie es nicht für gut
  81. fanden, Gott in der Erkenntnis festzuhalten, hat Gott sie
  82. dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht
  83. geziemt: $29$ erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit,
  84. Habsucht, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit, List,
  85. Tücke; $30$ Ohrenbläser, Verleumder, Gottverhaβte,
  86. Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den
  87. Eltern Ungehorsame, $31$ Unverständige, Treulose, ohne
  88. natürliche Liebe, Unbarmherzige. $32$ Obwohl sie Gottes
  89. Rechtsforderung erkennen, daβ, die solches tun, des Todes würdig
  90. sind, üben sie es nicht allein aus, sondern haben auch
  91. Wohlgefallen an denen, die es tun. Gottes Gerechtigkeit ist
  92. unparteiisch
  93.  
  94. \2\
  95.  
  96. $1$ Deshalb bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, jeder,
  97. der da richtet; denn worin du den anderen richtest, verdammst du
  98. dich selbst; denn du, der du richtest, tust dasselbe. $2$ Wir
  99. wissen aber, daβ das Gericht Gottes der Wahrheit entsprechend
  100. über die ergeht, die solches tun. $3$ Denkst du aber dies, o
  101. Mensch, der du die richtest, die solches tun, und dasselbe
  102. verübst, daβ du dem Gericht Gottes entfliehen wirst? $4$ Oder
  103. verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und
  104. Langmut und weiβt nicht, daβ die Güte Gottes dich zur Buβe
  105. leitet? $5$ Nach deiner Störrigkeit und deinem unbuβfertigen
  106. Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns
  107. und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, $6$ der
  108. einem jeden vergelten wird nach seinen Werken: $7$ denen, die
  109. mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und
  110. Unverweslichkeit suchen, ewiges Leben; $8$ denen jedoch, die
  111. von Selbstsucht [bestimmt] und der Wahrheit ungehorsam sind, der
  112. Ungerechtigkeit aber gehorsam, Zorn und Grimm. $9$ Drangsal
  113. und Angst über die Seele jedes Menschen, der das Böse
  114. vollbringt, sowohl des Juden zuerst als auch des Griechen;
  115. $10$ Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden jedem, der das
  116. Gute wirkt, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen.
  117. $11$ Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott. $12$ Denn
  118. soviele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz
  119. verlorengehen; und soviele unter Gesetz gesündigt haben, werden
  120. durch Gesetz gerichtet werden $13$ - es sind nämlich nicht die
  121. Hörer des Gesetzes gerecht vor Gott, sondern die Täter des
  122. Gesetzes werden gerechtfertigt werden. $14$ Denn wenn
  123. Nationen, die kein Gesetz haben, von Natur dem Gesetz
  124. entsprechend handeln, so sind diese, die kein Gesetz haben, sich
  125. selbst ein Gesetz. $15$ Sie beweisen, daβ das Werk des
  126. Gesetzes in ihren Herzen geschrieben ist, indem ihr Gewissen mit
  127. Zeugnis gibt und ihre Gedanken sich untereinander anklagen oder
  128. auch entschuldigen - $16$ an dem Tag, da Gott das Verborgene
  129. der Menschen richtet nach meinem Evangelium durch Jesus
  130. Christus.
  131.  
  132. \2\
  133. Auch die Juden sind Sünder.
  134.  
  135. $17$ Wenn du dich aber einen Juden nennst und dich auf das
  136. Gesetz stützt und dich Gottes rühmst $18$ und den Willen
  137. kennst und prüfst, worauf es ankommt, weil du aus dem Gesetz
  138. unterrichtet bist, $19$ und getraust dich, ein Leiter der
  139. Blinden zu sein, ein Licht derer[, die] in Finsternis [sind],
  140. $20$ ein Erzieher der Törichten, ein Lehrer der Unmündigen,
  141. der die Verkörperung der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz
  142. hat: - $21$ der du nun einen anderen lehrst, du lehrst dich
  143. selbst nicht? Der du predigst, man solle nicht stehlen, du
  144. stiehlst? $22$ Der du sagst, man solle nicht ehebrechen, du
  145. begehst Ehebruch? Der du die Götzenbilder für Greuel hältst, du
  146. begehst Tempelraub? $23$ Der du dich des Gesetzes rühmst, du
  147. verunehrst Gott durch die Übertretung des Gesetzes? $24$ Denn
  148. `der Name Gottes wird euretwegen unter den Nationen gelästert,
  149. wie geschrieben steht. $25$ Denn Beschneidung ist wohl nütze,
  150. wenn du das Gesetz befolgst; wenn du aber ein Gesetzesübertreter
  151. bist, so ist deine Beschneidung Unbeschnittenheit geworden.
  152. $26$ Wenn nun der Unbeschnittene die Rechte des Gesetzes
  153. befolgt, wird nicht sein Unbeschnittensein für Beschneidung
  154. gerechnet werden $27$ und das Unbeschnittensein von Natur, das
  155. das Gesetz erfüllt, dich richten, der du mit Buchstaben und
  156. Beschneidung ein Gesetzesübertreter bist? $28$ Denn nicht der
  157. ist ein Jude, der es äuβerlich ist, noch ist die äuβerliche
  158. [Beschneidung] im Fleisch Beschneidung; $29$ sondern der ist
  159. ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung [ist die] des
  160. Herzens, im Geist, nicht im Buchstaben. Sein Lob kommt nicht von
  161. Menschen, sondern von Gott.
  162.  
  163. \3\
  164. Gottes Urteil über alle Menschen.
  165.  
  166. $1$ Was ist nun der Vorzug des Juden oder was der Nutzen der
  167. Beschneidung? $2$ Viel in jeder Hinsicht. Denn zuerst sind
  168. ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden. $3$ Was denn?
  169. Wenn einige untreu waren, wird etwa ihre Untreue die Treue
  170. Gottes aufheben? $4$ Das sei ferne! Vielmehr sei es so: Gott
  171. [ist] wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie geschrieben
  172. steht: `Damit du gerechtfertigt werdest in deinen Worten und den
  173. Sieg davonträgst, wenn man mit dir rechtet. $5$ Wenn aber
  174. unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweist, was wollen
  175. wir sagen? Ist Gott etwa ungerecht, wenn er Zorn auferlegt? -
  176. Ich rede nach Menschenweise. - $6$ Das sei ferne! Wie könnte
  177. sonst Gott die Welt richten? $7$ Wenn aber die Wahrheit Gottes
  178. durch meine Lüge überströmender geworden ist zu seiner
  179. Herrlichkeit, warum werde ich auch noch als Sünder gerichtet?
  180. $8$ Und [sollen wir es] etwa [so machen], wie wir verlästert
  181. werden und wie einige sagen, daβ wir sprechen: Laβt uns das Böse
  182. tun, damit das Gute komme? Deren Gericht ist gerecht.
  183.  
  184. $9$ Was nun? Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht! Denn wir
  185. haben sowohl Juden als Griechen zuvor beschuldigt, daβ sie alle
  186. unter der Sünde seien, $10$ wie geschrieben steht: `Da ist
  187. kein Gerechter, auch nicht einer; $11$ da ist keiner, der
  188. verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. $12$ Alle sind
  189. abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist
  190. keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer. $13$ `Ihr
  191. Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie
  192. trügerisch. `Otterngift ist unter ihren Lippen. $14$ `Ihr Mund
  193. ist voll Fluchens und Bitterkeit. $15$ `Ihre Füβe sind
  194. schnell, Blut zu vergieβen; $16$ Verwüstung und Elend ist auf
  195. ihren Wegen, $17$ und den Weg des Friedens haben sie nicht
  196. erkannt. $18$ `Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen.
  197. $19$ Wir wissen aber, daβ alles, was das Gesetz sagt, es denen
  198. sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft
  199. werde und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sei.
  200. $20$ Darum: aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm
  201. gerechtfertigt werden; denn durch Gesetz [kommt] Erkenntnis der
  202. Sünde.
  203.  
  204. \3\
  205. Gerechtigkeit aus Glauben.
  206.  
  207. $21$ Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit
  208. geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten:
  209. $22$ Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus
  210. für alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied, $23$ denn
  211. alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes
  212. $24$ und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade,
  213. durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist. $25$ Ihn hat
  214. Gott dargestellt zu einem Sühneort durch den Glauben an sein
  215. Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens
  216. der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes; $26$
  217. zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, daβ er
  218. gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.
  219.  
  220. $27$ Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch was
  221. für ein Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des
  222. Glaubens. $28$ Denn wir urteilen, daβ ein Mensch durch Glauben
  223. gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke. $29$ Oder ist [Gott]
  224. der Gott der Juden allein? Nicht auch der Nationen? Ja, auch der
  225. Nationen. $30$ Denn Gott ist einer. Er wird die Beschneidung
  226. aus Glauben und das Unbeschnittensein durch den Glauben
  227. rechtfertigen. $31$ Heben wir denn das Gesetz auf durch den
  228. Glauben? Das sei ferne! Sondern wir bestätigen das Gesetz.
  229.  
  230. \4\
  231. Abrahams Glaubensgerechtigkeit.
  232.  
  233. $1$ Was wollen wir denn sagen, daβ Abraham, unser Vater nach
  234. dem Fleisch, gefunden habe? $2$ Denn wenn Abraham aus Werken
  235. gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen, aber
  236. nicht vor Gott. $3$ Denn was sagt die Schrift? `Abraham aber
  237. glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.
  238. $4$ Dem aber, der Werke tut, wird der Lohn nicht angerechnet
  239. nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit. $5$ Dem dagegen, der
  240. nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen
  241. rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet,
  242. $6$ wie auch David die Seligpreisung des Menschen ausspricht,
  243. dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: $7$ `Glückselig
  244. die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt
  245. sind! $8$ Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht
  246. zurechnet!
  247.  
  248. $9$ [Bezieht sich] diese Seligpreisung nun auf die
  249. Beschneidung oder auch auf das Unbeschnittensein? Denn wir
  250. sagen, daβ der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet
  251. worden ist. $10$ Wie wurde er ihm denn zugerechnet? Als er
  252. beschnitten oder unbeschnitten war? Nicht in der Beschneidung,
  253. sondern in dem Unbeschnittensein. $11$ Und er empfing das
  254. Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des
  255. Glaubens, den er hatte, als er unbeschnitten war, damit er Vater
  256. aller sei, die im Unbeschnittensein glauben, damit ihnen die
  257. Gerechtigkeit zugerechnet werde; $12$ und Vater der
  258. Beschneidung, nicht allein derer, die aus der Beschneidung sind,
  259. sondern auch derer, die in den Fuβspuren des Glaubens wandeln,
  260. den unser Vater Abraham hatte, als er unbeschnitten war.
  261.  
  262. $13$ Denn nicht durch Gesetz wurde Abraham oder seiner
  263. Nachkommenschaft die Verheiβung zuteil, daβ er der Welt Erbe
  264. sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. $14$ Wenn
  265. nämlich die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichte
  266. gemacht und die Verheiβung aufgehoben. $15$ Denn das Gesetz
  267. bewirkt Zorn; aber wo kein Gesetz ist, da ist auch keine
  268. Übertretung. $16$ Darum ist es aus Glauben, daβ es nach Gnade
  269. [gehe], damit die Verheiβung der ganzen Nachkommenschaft sicher
  270. sei, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben
  271. Abrahams, der unser aller Vater ist, $17$ - wie geschrieben
  272. steht: `Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt - vor
  273. dem Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das
  274. Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre; $18$ der gegen
  275. Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt hat, damit er ein Vater
  276. vieler Nationen werde, nach dem, was gesagt ist: `So soll deine
  277. Nachkommenschaft sein. $19$ Und nicht schwach im Glauben, sah
  278. er seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, da er fast hundert
  279. Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara
  280. $20$ und zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheiβung
  281. Gottes, sondern wurde gestärkt im Glauben, weil er Gott die Ehre
  282. gab. $21$ Und er war der vollen Gewiβheit, daβ er, was er
  283. verheiβen habe, auch zu tun vermöge. $22$ Darum ist es ihm
  284. auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden. $23$ Es ist aber
  285. nicht allein seinetwegen geschrieben, daβ es ihm zugerechnet
  286. worden ist, $24$ sondern auch unsertwegen, denen es
  287. zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus,
  288. unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, $25$ der unserer
  289. Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung
  290. wegen auferweckt worden ist.
  291.  
  292. \5\
  293. Friede mit Gott durch den Glauben an Jesus Christus.
  294.  
  295. $1$ Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so
  296. haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus,
  297. $2$ durch den wir mittels des Glaubens auch Zugang erhalten
  298. haben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns in der
  299. Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.
  300.  
  301. $3$ Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in den
  302. Trübsalen, da wir wissen, daβ die Trübsal Ausharren bewirkt,
  303. $4$ das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung;
  304. $5$ die Hoffnung aber läβt nicht zuschanden werden, denn die
  305. Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen
  306. Geist, der uns gegeben worden ist. $6$ Denn Christus ist, als
  307. wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose
  308. gestorben. $7$ Denn kaum wird jemand für einen Gerechten
  309. sterben; denn für den Gütigen möchte vielleicht jemand auch zu
  310. sterben wagen. $8$ Gott aber erweist seine Liebe gegen uns
  311. darin, daβ Christus, als wir noch Sünder waren, für uns
  312. gestorben ist. $9$ Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut
  313. gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn vom Zorn gerettet
  314. werden. $10$ Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott
  315. versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel
  316. mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.
  317.  
  318. $11$ Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes
  319. durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die
  320. Versöhnung empfangen haben.
  321.  
  322. \5\
  323. Durch Adam den Tod, durch Christus das Leben.
  324.  
  325. $12$ Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt
  326. gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen
  327. Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben
  328. $13$ - denn bis zum Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber
  329. wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz ist. $14$ Aber der
  330. Tod herrschte von Adam bis auf Mose selbst über die, welche
  331. nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams,
  332. der ein Bild des Zukünftigen ist. $15$ Mit der Übertretung ist
  333. es aber nicht so wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des
  334. einen Übertretung die vielen gestorben sind, so ist viel mehr
  335. die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen
  336. Jesus Christus gegen die vielen überströmend geworden. $16$
  337. Und mit der Gabe ist es nicht so, wie [es] durch den einen
  338. [kam], der sündigte. Denn das Urteil [führte] von einem zur
  339. Verdammnis, die Gnadengabe aber von vielen Übertretungen zur
  340. Gerechtigkeit. $17$ Denn wenn durch die Übertretung des einen
  341. der Tod durch den einen geherrscht hat, so werden viel mehr die,
  342. welche die Überschwenglichkeit der Gnade und der Gabe der
  343. Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen,
  344. Jesus Christus. $18$ Wie es nun durch eine Übertretung für
  345. alle Menschen zur Verdammnis [kam], so auch durch eine
  346. Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.
  347. $19$ Denn wie durch des einen Menschen Ungehorsam die vielen
  348. in die Stellung von Sündern gesetzt worden sind, so werden auch
  349. durch den Gehorsam des einen die vielen in die Stellung von
  350. Gerechten gesetzt werden. $20$ Das Gesetz aber kam daneben
  351. hinzu, damit die Übertretung überströmend werde. Wo aber die
  352. Sünde überströmend geworden, ist die Gnade noch
  353. überschwenglicher geworden, $21$ damit, wie die Sünde
  354. geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrscht durch
  355. Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren
  356. Herrn.
  357.  
  358. \6\
  359. Der Gläubige und die Sünde.
  360.  
  361. $1$ Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Sünde
  362. verharren, damit die Gnade überströme? $2$ Das sei ferne! Wir,
  363. die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch in ihr
  364. leben? $3$ Oder wiβt ihr nicht, daβ wir, so viele auf Christus
  365. Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? $4$
  366. So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den
  367. Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist
  368. durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des
  369. Lebens wandeln. $5$ Denn wenn wir verwachsen sind mit der
  370. Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der [seiner]
  371. Auferstehung sein, $6$ da wir dies erkennen, daβ unser alter
  372. Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde
  373. abgetan sei, daβ wir der Sünde nicht mehr dienen. $7$ Denn wer
  374. gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde. $8$ Wenn wir
  375. aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, daβ wir auch
  376. mit ihm leben werden, $9$ da wir wissen, daβ Christus, aus den
  377. Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr
  378. über ihn. $10$ Denn was er gestorben ist, ist er ein für
  379. allemal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott.
  380. $11$ So auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber
  381. lebend in Christus Jesus.
  382.  
  383. $12$ So herrsche nun nicht die Sünde in eurem sterblichen
  384. Leib, daβ er seinen Lüsten gehorche; $13$ stellt auch nicht
  385. eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der
  386. Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung
  387. als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen
  388. der Gerechtigkeit. $14$ Denn die Sünde wird nicht über euch
  389. herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter
  390. Gnade.
  391.  
  392. $15$ Was nun, sollen wir sündigen, weil wir nicht unter
  393. Gesetz, sondern unter Gnade sind? Das sei ferne! $16$ Wiβt ihr
  394. nicht, daβ, wem ihr euch zur Verfügung stellt als Sklaven zum
  395. Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht? Entweder
  396. [Sklaven] der Sünde zum Tod oder [Sklaven] des Gehorsams zur
  397. Gerechtigkeit? $17$ Gott aber sei Dank, daβ ihr Sklaven der
  398. Sünde wart, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bild der
  399. Lehre, dem ihr übergeben worden seid! $18$ Frei gemacht aber
  400. von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.
  401. $19$ Ich rede menschlich, wegen der Schwachheit eures
  402. Fleisches. Denn wie ihr eure Glieder als Sklaven der Unreinheit
  403. und der Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit zur Verfügung
  404. gestellt habt, so stellt jetzt eure Glieder zur Verfügung als
  405. Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit. $20$ Denn als ihr
  406. Sklaven der Sünde wart, da wart ihr Freie gegenüber der
  407. Gerechtigkeit. $21$ Welche Frucht hattet ihr denn damals?
  408. Dinge, deren ihr euch jetzt schämt, denn das Ende davon ist der
  409. Tod. $22$ Jetzt aber, von der Sünde frei gemacht und Gottes
  410. Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das
  411. Ende aber ewiges Leben. $23$ Denn der Lohn der Sünde ist der
  412. Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus,
  413. unserem Herrn.
  414.  
  415. \7\
  416. Der Mensch und das Gesetz.
  417.  
  418. $1$ Oder wiβt ihr nicht, Brüder - denn ich rede zu denen, die
  419. Gesetz kennen -, daβ das Gesetz über den Menschen herrscht,
  420. solange er lebt? $2$ Denn die verheiratete Frau ist durchs
  421. Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann
  422. gestorben ist, so ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes.
  423. $3$ So wird sie nun, während der Mann lebt, eine Ehebrecherin
  424. genannt, wenn sie eines anderen Mannes wird; wenn aber der Mann
  425. gestorben ist, ist sie frei vom Gesetz, so daβ sie keine
  426. Ehebrecherin ist, wenn sie eines anderen Mannes wird. $4$ So
  427. seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den
  428. Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten
  429. Auferweckten, damit wir Gott Frucht brächten. $5$ Denn als wir
  430. im Fleisch waren, wirkten die Leidenschaften der Sünden, die
  431. durch das Gesetz [erregt wurden], in unseren Gliedern, um dem
  432. Tod Frucht zu bringen. $6$ Jetzt aber sind wir von dem Gesetz
  433. losgemacht, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten
  434. wurden, so daβ wir in dem Neuen des Geistes dienen und nicht in
  435. dem Alten des Buchstabens.
  436.  
  437. $7$ Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei
  438. ferne! Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt als nur durch
  439. Gesetz. Denn auch von der Begierde hätte ich nichts gewuβt, wenn
  440. nicht das Gesetz gesagt hätte: `Laβ dich nicht gelüsten! $8$
  441. Die Sünde aber ergriff durch das Gebot die Gelegenheit und
  442. bewirkte jede Lust in mir; denn ohne Gesetz ist die Sünde tot.
  443. $9$ Ich aber lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam,
  444. lebte die Sünde auf; $10$ ich aber starb. Und das Gebot, das
  445. zum Leben [gegeben], gerade das erwies sich mir zum Tod. $11$
  446. Denn die Sünde ergriff durch das Gebot die Gelegenheit, täuschte
  447. mich und tötete mich durch dasselbe. $12$ So ist also das
  448. Gesetz heilig und das Gebot heilig und gerecht und gut.
  449.  
  450. $13$ Ist nun das Gute mir zum Tod geworden? Das sei ferne!
  451. Sondern die Sünde, damit sie als Sünde erschiene, indem sie
  452. durch das Gute mir den Tod bewirkte, damit die Sünde überaus
  453. sündig würde durch das Gebot. $14$ Denn wir wissen, daβ das
  454. Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde
  455. verkauft; $15$ denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht;
  456. denn nicht, was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse,
  457. das übe ich aus. $16$ Wenn ich aber das, was ich nicht will,
  458. ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, daβ es gut ist. $17$ Nun
  459. aber vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende
  460. Sünde. $18$ Denn ich weiβ, daβ in mir, das ist in meinem
  461. Fleisch, nichts Gutes wohnte; denn das Wollen ist bei mir
  462. vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht. $19$ Denn das
  463. Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich
  464. nicht will, das tue ich. $20$ Wenn ich aber das, was ich nicht
  465. will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in
  466. mir wohnende Sünde. $21$ Ich finde also das Gesetz, daβ bei
  467. mir, der ich das Gute tun will, [nur] das Böse vorhanden ist.
  468. $22$ Denn ich habe nach dem inneren Menschen Wohlgefallen am
  469. Gesetz Gottes. $23$ Aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen
  470. Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich in
  471. Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen
  472. Gliedern ist. $24$ Ich elender Mensch! Wer wird mich retten
  473. von diesem Leibe des Todes? - $25$ Ich danke Gott durch Jesus
  474. Christus, unseren Herrn! Also diene ich nun selbst mit dem Sinn
  475. Gottes Gesetz, mit dem Fleisch aber der Sünde Gesetz.
  476.  
  477. \8\
  478. Wandel im Geist und Gotteskindschaft der Gläubigen.
  479.  
  480. $1$ Also [gibt es] jetzt keine Verdammnis für die, welche in
  481. Christus Jesus sind. $2$ Denn das Gesetz des Geistes des
  482. Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht von dem Gesetz
  483. der Sünde und des Todes. $3$ Denn das dem Gesetz Unmögliche,
  484. weil es durch das Fleisch kraftlos war, [tat] Gott, indem er
  485. seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und
  486. für die Sünde sandte und die Sünde im Fleisch verurteilte, $4$
  487. damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt wird in uns, die
  488. wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.
  489. $5$ Denn die, welche nach dem Fleisch sind, sinnen auf das,
  490. was des Fleisches ist; die aber, die nach dem Geist sind, auf
  491. das, was des Geistes ist. $6$ Denn die Gesinnung des Fleisches
  492. ist Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden; $7$
  493. weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist,
  494. denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, sie kann das auch
  495. nicht. $8$ Die aber, die im Fleisch sind, können Gott nicht
  496. gefallen. $9$ Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im
  497. Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber
  498. jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. $10$ Ist
  499. aber Christus in euch, so ist der Leib zwar tot der Sünde wegen,
  500. der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen. $11$ Wenn aber
  501. der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in
  502. euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus aus den Toten
  503. auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen
  504. wegen seines in euch wohnenden Geistes.
  505.  
  506. $12$ So sind wir nun, Brüder, nicht dem Fleisch Schuldner, um
  507. nach dem Fleisch zu leben; $13$ denn wenn ihr nach dem Fleisch
  508. lebt, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist die
  509. Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben. $14$ Denn so
  510. viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne
  511. Gottes. $15$ Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft
  512. empfangen, wieder zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft
  513. habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! $16$ Der
  514. Geist selbst bezeugt [zusammen] mit unserem Geist, daβ wir
  515. Kinder Gottes sind. $17$ Wenn aber Kinder, so auch Erben,
  516. Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden,
  517. damit wir auch mitverherrlicht werden.
  518.  
  519. \8\
  520. Hoffnung und Zuversicht der Gläubigen.
  521.  
  522. $18$ Denn ich denke, daβ die Leiden der jetzigen Zeit nicht
  523. ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die
  524. an uns geoffenbart werden soll. $19$ Denn das sehnsüchtige
  525. Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne
  526. Gottes. $20$ Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit
  527. unterworfen worden - nicht freiwillig, sondern durch den, der
  528. sie unterworfen hat -, auf Hoffnung hin, $21$ daβ auch selbst
  529. die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit frei
  530. gemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder
  531. Gottes. $22$ Denn wir wissen, daβ die ganze Schöpfung zusammen
  532. seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt. $23$
  533. Nicht allein aber [sie], sondern auch wir selbst, die wir die
  534. Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns
  535. selbst und erwarten die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.
  536. $24$ Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine
  537. Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung. Denn wer
  538. hofft, was er sieht? $25$ Wenn wir aber das hoffen, was wir
  539. nicht sehen, so warten wir mit Ausharren. $26$ Ebenso aber
  540. nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir
  541. wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber
  542. der Geist selbst verwendet sich [für uns] in unaussprechlichen
  543. Seufzern. $27$ Der aber die Herzen erforscht, weiβ, was der
  544. Sinn des Geistes ist, denn er verwendet sich für Heilige Gott
  545. gemäβ. $28$ Wir wissen aber, daβ denen, die Gott lieben, alle
  546. Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach [seinem] Vorsatz
  547. berufen sind. $29$ Denn die er vorher erkannt hat, die hat er
  548. auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu
  549. sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. $30$
  550. Die er aber vorherbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und
  551. die er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; die er
  552. aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.
  553.  
  554. $31$ Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist,
  555. wer gegen uns? $32$ Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht
  556. verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie wird er
  557. uns mit ihm nicht auch alles schenken? $33$ Wer wird gegen
  558. Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der
  559. rechtfertigt. $34$ Wer ist, der verdamme? Christus Jesus ist
  560. es, der gestorben, ja noch mehr, der auferweckt, der auch zur
  561. Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet. $35$ Wer
  562. wird uns scheiden von der Liebe Christi? Drangsal oder Angst
  563. oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöβe oder Gefahr oder
  564. Schwert? $36$ Wie geschrieben steht: `Um deinetwillen werden
  565. wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir
  566. gerechnet worden. $37$ Aber in diesem allen sind wir mehr als
  567. Überwinder durch den, der uns geliebt hat. $38$ Denn ich bin
  568. überzeugt, daβ weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten,
  569. weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, $39$ weder
  570. Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird
  571. scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist,
  572. unserem Herrn.
  573.  
  574. \9\
  575. Israel und Gottes Verheiβungen.
  576.  
  577. $1$ Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wobei
  578. mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt im Heiligen Geist, $2$ daβ
  579. ich groβe Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem
  580. Herzen; $3$ denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu
  581. sein von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach
  582. dem Fleisch; $4$ die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist
  583. und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und
  584. der Dienst und die Verheiβungen; $5$ deren die Väter sind und
  585. aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist,
  586. Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.
  587.  
  588. $6$ Nicht aber als ob das Wort Gottes hinfällig geworden wäre;
  589. denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israel, $7$
  590. auch nicht, weil sie Abrahams Nachkommen sind, sind alle Kinder,
  591. sondern `in Isaak wird dir eine Nachkommenschaft genannt werden.
  592. $8$ Das heiβt: Nicht die Kinder des Fleisches, die sind Kinder
  593. Gottes, sondern die Kinder der Verheiβung werden als
  594. Nachkommenschaft gerechnet. $9$ Denn dieses Wort ist [ein
  595. Wort] der Verheiβung: `Um diese Zeit will ich kommen, und Sara
  596. wird einen Sohn haben. $10$ Nicht allein aber bei ihr war es
  597. so, sondern auch bei Rebekka, als sie von einem, von unserem
  598. Vater Isaak, schwanger war. $11$ Denn als [die Kinder] noch
  599. nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten -
  600. damit der nach [freier] Auswahl gefaβte Vorsatz Gottes
  601. [bestehen] bliebe, nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund
  602. des Berufenden -, $12$ wurde zu ihr gesagt: `Der Ältere wird
  603. dem Jüngeren dienen; $13$ wie geschrieben steht: `Jakob habe
  604. ich geliebt, aber Esau habe ich gehaβt.
  605.  
  606. $14$ Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei
  607. Gott? Das sei ferne! $15$ Denn er sagt zu Mose: `Ich werde
  608. begnadigen, wen ich begnadige, und werde mich erbarmen, wessen
  609. ich mich erbarme. $16$ So [liegt es] nun nicht an dem
  610. Wollenden, noch an dem Laufenden, sondern an dem begnadigenden
  611. Gott. $17$ Denn die Schrift sagt zum Pharao: `Eben hierzu habe
  612. ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erzeige und damit
  613. mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde. $18$ So denn:
  614. wen er will, begnadigt er, und wen er will, verhärtet er.
  615.  
  616. \9\
  617. Die Glaubensgerechtigkeit für Juden und Nationen.
  618.  
  619. $19$ Du wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer
  620. hat seinem Willen widerstanden? $20$ Ja freilich, o Mensch,
  621. wer bist du, der du das Wort nimmst gegen Gott? Wird etwa das
  622. Geformte zu dem Former sagen: Warum hast du mich so gemacht?
  623. $21$ Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Ton, aus
  624. derselben Masse das Gefäβ zur Ehre und das andere zur Unehre zu
  625. machen? $22$ Wenn aber Gott, obwohl er seinen Zorn erweisen
  626. und seine Macht kundtun wollte, mit vieler Langmut die Gefäβe
  627. des Zorns ertragen hat, die zum Verderben zubereitet sind -
  628. $23$ und damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an den
  629. Gefäβen der Begnadigung kundtue, die er zur Herrlichkeit vorher
  630. bereitet hat . . . $24$ - uns, die er auch berufen hat, nicht
  631. allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen. - $25$
  632. Wie er auch in Hosea sagt: `Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk
  633. nennen und die Nicht-Geliebte Geliebte. $26$ `Und es wird
  634. geschehen, an dem Ort, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht
  635. mein Volk, dort werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt
  636. werden. $27$ Jesaja aber ruft über Israel: `Wäre die Zahl der
  637. Söhne Israels wie der Sand des Meeres, [nur] der Überrest wird
  638. errettet werden. $28$ Denn indem er das Wort vollendet und
  639. abkürzt, wird der Herr es auf der Erde ausführen. $29$ Und wie
  640. Jesaja vorher gesagt hat: `Wenn nicht der Herr Zebaoth uns
  641. Nachkommenschaft übriggelassen hätte, so wären wir wie Sodom
  642. geworden und Gomorra gleich geworden.
  643.  
  644. $30$ Was wollen wir nun sagen? Daβ die Nationen, die nicht
  645. nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, eine
  646. Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist; $31$ Israel aber, das
  647. einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebte, ist nicht zum Gesetz
  648. gelangt. $32$ Warum? Weil es nicht aus Glauben, sondern als
  649. aus Werken [geschah]. Sie haben sich gestoβen an dem Stein des
  650. Anstoβes, $33$ wie geschrieben steht: `Siehe, ich lege in Zion
  651. einen Stein des Anstoβes und einen Fels des Ärgernisses, und wer
  652. an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.
  653.  
  654. \10\
  655.  
  656. $1$ Brüder! Das Wohlgefallen meines Herzens und mein Flehen
  657. für sie zu Gott ist, daβ sie errettet werden. $2$ Denn ich
  658. gebe ihnen Zeugnis, daβ sie Eifer für Gott haben, aber nicht mit
  659. [rechter] Erkenntnis. $3$ Denn da sie Gottes Gerechtigkeit
  660. nicht erkannten und ihre eigene aufzurichten trachteten, haben
  661. sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.
  662.  
  663. \10\
  664. Glaubensgerechtigkeit nur durch Jesus Christus.
  665.  
  666. $4$ Denn Christus ist des Gesetzes Ende, jedem Glaubenden zur
  667. Gerechtigkeit. $5$ Denn Mose beschreibt die Gerechtigkeit,
  668. die aus dem Gesetz ist: `Der Mensch, der diese Dinge getan hat,
  669. wird durch sie leben. $6$ Die Gerechtigkeit aus Glauben aber
  670. sagt so: Sprich nicht in deinem Herzen: `Wer wird in den Himmel
  671. hinaufsteigen? das ist: Christus herabführen; $7$ oder: `Wer
  672. wird in den Abgrund hinabsteigen? das ist: Christus aus den
  673. Toten heraufführen; $8$ sondern was sagt sie? `Das Wort ist
  674. dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen. Das ist das Wort
  675. des Glaubens, das wir predigen, $9$ daβ, wenn du mit deinem
  676. Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben
  677. wirst, daβ Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet
  678. werden wirst. $10$ Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur
  679. Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil. $11$
  680. Denn die Schrift sagt: `Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht
  681. zuschanden werden. $12$ Denn es ist kein Unterschied zwischen
  682. Jude und Grieche, denn er ist Herr über alle, und er ist reich
  683. für alle, die ihn anrufen; $13$ `denn jeder, der den Namen
  684. des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.
  685.  
  686. \10\
  687. Das Heil ist auch für Israel, aber ein Teil Israels ist
  688. verstockt.
  689.  
  690. $14$ Wie werden sie nun den anrufen, an den sie nicht
  691. geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie
  692. nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne einen
  693. Prediger? $15$ Wie aber werden sie predigen, wenn sie nicht
  694. gesandt sind? Wie geschrieben steht: `Wie lieblich sind die Füβe
  695. derer, die das Evangelium des Friedens verkündigen, die das
  696. Evangelium des Guten verkündigen! $16$ Aber nicht alle haben
  697. dem Evangelium gehorcht. Denn Jesaja sagt: `Herr, wer hat
  698. unserer Verkündigung geglaubt? $17$ Also ist der Glaube aus
  699. der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi.
  700. $18$ Aber ich sage: Haben sie etwa nicht gehört? Ja,
  701. freilich. `Ihr Schall ist ausgegangen zu der ganzen Erde und
  702. ihre Reden zu den Grenzen des Erdkreises. $19$ Aber ich sage:
  703. Hat Israel es etwa nicht erkannt? Zuerst spricht Mose: `Ich will
  704. euch zur Eifersucht reizen über ein Nicht-Volk, über eine
  705. unverständige Nation will ich euch erbittern. $20$ Jesaja
  706. aber erkühnt sich und spricht: `Ich bin gefunden worden von
  707. denen, die mich nicht suchten, ich bin offenbar geworden denen,
  708. die nicht nach mir fragten. $21$ Von Israel aber sagt er:
  709. `Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt zu einem
  710. ungehorsamen und widersprechenden Volk.
  711.  
  712. \11\
  713.  
  714. $1$ Ich sage nun: Hat Gott etwa sein Volk verstoβen? Das sei
  715. ferne! Denn auch ich bin ein Israelit aus der Nachkommenschaft
  716. Abrahams, vom Stamm Benjamin. $2$ Gott hat sein Volk nicht
  717. verstoβen, das er vorher erkannt hat. Oder wiβt ihr nicht, was
  718. die Schrift bei Elia sagt? Wie er vor Gott auftritt gegen
  719. Israel: $3$ `Herr, sie haben deine Propheten getötet, deine
  720. Altäre niedergerissen, und ich allein bin übriggeblieben, und
  721. sie trachten nach meinem Leben. $4$ Aber was sagt ihm die
  722. göttliche Antwort? `Ich habe mir siebentausend Mann übrigbleiben
  723. lassen, die vor Baal das Knie nicht gebeugt haben. $5$ So ist
  724. nun auch in der jetzigen Zeit ein Überrest nach Auswahl der
  725. Gnade entstanden. $6$ Wenn aber durch Gnade, so nicht mehr
  726. aus Werken; sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade. $7$ Was
  727. nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; aber die
  728. Auswahl hat es erlangt, die übrigen jedoch sind verstockt
  729. worden, $8$ wie geschrieben steht: `Gott hat ihnen einen
  730. Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu sehen, und
  731. Ohren, um nicht zu hören, bis auf den heutigen Tag. $9$ Und
  732. David sagt: `Es werde ihr Tisch ihnen zur Schlinge und zum
  733. Fallstrick und zum Anstoβ und zur Vergeltung! $10$
  734. Verfinstert seien ihre Augen, um nicht zu sehen, und ihren
  735. Rücken beuge allezeit! Das Heil im Blick auf Israel und die
  736. Nationen
  737.  
  738. $11$ Ich sage nun: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie
  739. fallen sollten? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist den
  740. Nationen das Heil geworden, um sie zur Eifersucht zu reizen.
  741. $12$ Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt ist und ihr
  742. Verlust der Reichtum der Nationen, wieviel mehr ihre Vollzahl!
  743. $13$ Denn ich sage euch, den Nationen: Insofern ich nun der
  744. Nationen Apostel bin, bringe ich meinen Dienst zu Ehren, $14$
  745. ob ich auf irgendeine Weise sie, die mein Fleisch sind, zur
  746. Eifersucht reizen und einige aus ihnen erretten möge. $15$
  747. Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird
  748. die Annahme anders sein als Leben aus den Toten?
  749.  
  750. $16$ Wenn aber das Erstlingsbrot heilig ist, so auch der
  751. Teig; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige.
  752. $17$ Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen worden sind und
  753. du, der du ein wilder Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und
  754. der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes mit teilhaftig
  755. geworden bist, $18$ so rühme dich nicht gegen die Zweige.
  756. Wenn du dich aber gegen sie rühmst - du trägst nicht die Wurzel,
  757. sondern die Wurzel dich. $19$ Du wirst nun sagen: Die Zweige
  758. sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde. $20$
  759. Richtig; sie sind ausgebrochen worden durch den Unglauben; du
  760. aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern
  761. fürchte dich! $21$ Denn wenn Gott die natürlichen Zweige
  762. nicht geschont hat, wird er auch dich nicht schonen.
  763.  
  764. \11\
  765. Die Hoffnung des Heils für das ganze Israel - Lobpreis Gottes
  766. dafür.
  767.  
  768. $22$ Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die,
  769. welche gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte Gottes, wenn
  770. du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du ausgeschnitten
  771. werden. $23$ Aber auch jene, wenn sie nicht im Unglauben
  772. bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott kann sie wieder
  773. einpfropfen. $24$ Denn wenn du aus dem von Natur wilden
  774. Ölbaum ausgeschnitten und gegen die Natur in den edlen Ölbaum
  775. eingepfropft worden bist, wieviel mehr werden diese, die
  776. natürlichen [Zweige], in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft
  777. werden! $25$ Denn ich will nicht, Brüder, daβ euch dieses
  778. Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug
  779. haltet: Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die
  780. Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird; $26$ und so wird
  781. ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: `Es wird aus
  782. Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob
  783. abwenden; $27$ und dies ist für sie der Bund von mir, wenn
  784. ich ihre Sünden wegnehmen werde. $28$ Hinsichtlich des
  785. Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich
  786. der Auswahl aber Geliebte um der Väter willen. $29$ Denn die
  787. Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar. $30$
  788. Denn wie ihr einst Gott nicht gehorcht habt, jetzt aber unter
  789. die Begnadigung gekommen seid durch ihren Ungehorsam, $31$ so
  790. sind jetzt auch sie eurer Begnadigung [gegenüber] ungehorsam
  791. gewesen, damit auch sie nun unter die Begnadigung kommen.
  792. $32$ Denn Gott hat alle zusammen in den Ungehorsam
  793. eingeschlossen, damit er alle begnadige. $33$ O Tiefe des
  794. Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes!
  795. Wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine
  796. Wege! $34$ Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist
  797. sein Mitberater gewesen? $35$ Oder wer hat ihm vorher
  798. gegeben, und es wird ihm vergolten werden? $36$ Denn von ihm
  799. und durch ihn und für ihn sind alle Dinge! Ihm sei die
  800. Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. Den verschiedenen Gnadengaben
  801. entsprechender Gottesdienst
  802.  
  803. \12\
  804.  
  805. $1$ Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen
  806. Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges,
  807. Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst
  808. ist. $2$ Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern
  809. werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, daβ ihr
  810. prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und
  811. Wohlgefällige und Vollkommene. $3$ Denn ich sage durch die
  812. Gnade, die mir gegeben wurde, jedem, der unter euch ist, nicht
  813. höher [von sich] zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern
  814. darauf bedacht zu sein, daβ er besonnen sei, wie Gott einem
  815. jeden das Maβ des Glaubens zugeteilt hat. $4$ Denn wie wir in
  816. einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle
  817. dieselbe Tätigkeit haben, $5$ so sind wir, die vielen, ein
  818. Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander. $6$ Da
  819. wir aber verschiedene Gnadengaben haben nach der uns verliehenen
  820. Gnade, [so laβt sie uns gebrauchen]: es sei Weissagung, nach dem
  821. Maβ des Glaubens; $7$ es sei Dienst, im Dienen; es sei, der
  822. lehrt, in der Lehre: $8$ es sei, der ermahnt, in der
  823. Ermahnung; der mitteilt, in Einfalt; der vorsteht, mit Fleiβ;
  824. der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit.
  825.  
  826. \12\
  827. Wandel nach dem Grundsatz der Liebe.
  828.  
  829. $9$ Die Liebe sei ungeheuchelt. Verabscheut das Böse, haltet
  830. fest am Guten. $10$ In der Bruderliebe seid herzlich
  831. zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend;
  832. $11$ im Fleiβ nicht säumig, brennend im Geist; dem Herrn
  833. dienend. $12$ In Hoffnung freut euch; in Trübsal harrt aus;
  834. im Gebet haltet an; $13$ an den Bedürfnissen der Heiligen
  835. nehmt teil; nach Gastfreundschaft trachtet. $14$ Segnet, die
  836. euch verfolgen; segnet, und fluchet nicht. $15$ Freut euch
  837. mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden. $16$ Seid
  838. gleichgesinnt gegeneinander; sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern
  839. haltet euch zu den Niedrigen; seid nicht klug bei euch selbst.
  840. $17$ Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das,
  841. was ehrbar ist vor allen Menschen. $18$ Wenn möglich, so viel
  842. an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden. $19$ Rächt
  843. euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn; denn es
  844. steht geschrieben: `Mein ist die Rache; ich will vergelten,
  845. spricht der Herr. $20$ `Wenn nun deinen Feind hungert, so
  846. speise ihn; wenn ihn dürstet, so gib ihm zu trinken; denn wenn
  847. du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.
  848. $21$ Laβ dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde
  849. das Böse mit dem Guten.
  850.  
  851. \13\
  852. Verhalten gegenüber der Obrigkeit.
  853.  
  854. $1$ Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten
  855. [staatlichen] Mächten; denn es ist keine [staatliche] Macht
  856. auβer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet.
  857. $2$ Wer sich daher der [staatlichen] Macht widersetzt,
  858. widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden
  859. ein Urteil empfangen. $3$ Denn die Regenten sind nicht ein
  860. Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du
  861. dich aber vor der [staatlichen] Macht nicht fürchten, so tue das
  862. Gute, und du wirst Lob von ihr haben; $4$ denn sie ist Gottes
  863. Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte
  864. dich, denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist
  865. Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses
  866. tut. $5$ Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht
  867. allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen.
  868. $6$ Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind
  869. Gottes Diener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind.
  870. $7$ Gebt allen, was ihnen gebührt: die Steuer, dem die
  871. Steuer, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die
  872. Ehre, dem die Ehre [gebührt].
  873.  
  874. \13\
  875. Die Liebe als Erfüllung des Gesetzes.
  876.  
  877. $8$ Seid niemand irgend etwas schuldig, als nur einander zu
  878. lieben; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.
  879. $9$ Denn das: `Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht
  880. töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren, und
  881. wenn es ein anderes Gebot [gibt], ist es in diesem Wort
  882. zusammengefaβt: `Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich
  883. selbst. $10$ Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist
  884. nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.
  885.  
  886. \13\
  887. Wandel in der Erwartung des Heils.
  888.  
  889. $11$ Und dies [tut] als solche, die die Zeit erkennen, daβ
  890. die Stunde schon da ist, daβ ihr aus dem Schlaf aufwacht; denn
  891. jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir zum Glauben kamen:
  892. $12$ Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
  893. Laβt uns nun die Werke der Finsternis ablegen und die Waffen des
  894. Lichts anziehen. $13$ Laβt uns anständig wandeln wie am Tag;
  895. nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und
  896. Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid; $14$ sondern zieht
  897. den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das
  898. Fleisch, daβ Begierden wach werden.
  899.  
  900. \14\
  901.  
  902. $1$ Gegenseitige Verantwortung der im Glauben Starken und
  903. Schwachen
  904.  
  905. Den Schwachen im Glauben aber nehmt auf, [doch] nicht zur
  906. Entscheidung zweifelhafter Fragen. $2$ Einer glaubt, er dürfe
  907. alles essen; der Schwache aber iβt Gemüse. $3$ Wer iβt,
  908. verachte den nicht, der nicht iβt; und wer nicht iβt, richte den
  909. nicht, der iβt; denn Gott hat ihn aufgenommen. $4$ Wer bist
  910. du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder
  911. fällt dem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden,
  912. denn der Herr kann ihn aufrecht halten. $5$ Der eine hält
  913. einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag
  914. [gleich]. Jeder aber sei in seinem eigenen Sinn völlig
  915. überzeugt. $6$ Wer den Tag achtet, achtet ihn dem Herrn. Und
  916. wer iβt, iβt dem Herrn, denn er sagt Gott Dank; und wer nicht
  917. iβt, iβt dem Herrn nicht und danksagt Gott. $7$ Denn keiner
  918. von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst. $7$
  919. Denn sei es, daβ wir leben, wir leben dem Herrn; sei es, daβ wir
  920. sterben, wir sterben dem Herrn. Sei es nun, daβ wir leben, sei
  921. es, daβ wir sterben, wir sind des Herrn. $9$ Denn hierzu ist
  922. Christus gestorben und [wieder] lebendig geworden, daβ er
  923. herrsche sowohl über Tote als über Lebende. $10$ Du aber, was
  924. richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du
  925. deinen Bruder? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes
  926. gestellt werden. $11$ Denn es steht geschrieben: `[So wahr]
  927. ich lebe, spricht der Herr, mir wird sich jedes Knie beugen, und
  928. jede Zunge wird Gott bekennen. $12$ Also wird nun jeder von
  929. uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. $13$ Laβt uns
  930. nun nicht mehr einander richten, sondern richtet vielmehr
  931. darüber, daβ dem Bruder kein Anstoβ oder Ärgernis gegeben wird.
  932. $14$ Ich weiβ und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, daβ
  933. nichts an sich selbst gemein ist; nur dem, der etwas für gemein
  934. achtet, dem ist es gemein. $15$ Denn wenn dein Bruder wegen
  935. einer Speise betrübt wird, so wandelst du nicht mehr nach der
  936. Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für den Christus
  937. gestorben ist. $16$ Laβt nun euer Gut nicht verlästert
  938. werden. $17$ Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und
  939. Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen
  940. Geist. $181$ Denn wer in diesem dem Christus dient, ist Gott
  941. wohlgefällig und den Menschen bewährt.
  942.  
  943. $19$ So laβt uns nun dem nachstreben, was des Friedens ist,
  944. und dem, was zur gegenseitigen Erbauung dient. $20$ Zerstöre
  945. nicht einer Speise wegen das Werk Gottes. Alles zwar ist rein,
  946. aber es ist böse für den Menschen, der mit Anstoβ iβt. $21$
  947. Es ist gut, kein Fleisch zu essen, noch Wein zu trinken, noch
  948. etwas [zu tun], woran dein Bruder sich stöβt. $22$ Hast du
  949. Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott! Glückselig, wer sich
  950. selbst nicht richtet in dem, was er gutheiβt! $23$ Wer aber
  951. zweifelt, wenn er iβt, der ist verurteilt, weil [er es] nicht
  952. aus Glauben [tut]. Alles aber, was nicht aus Glauben ist, ist
  953. Sünde.
  954.  
  955. \15\
  956.  
  957. $1$ Wir aber, die Starken, sind verpflichtet, die
  958. Schwachheiten der Kraftlosen zu tragen und nicht uns selbst zu
  959. gefallen. $2$ Jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten,
  960. zur Erbauung. $3$ Denn auch der Christus hat nicht sich
  961. selbst gefallen, sondern wie geschrieben steht: `Die Schmähungen
  962. derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. $4$ Denn
  963. alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung
  964. geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die
  965. Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben. $5$ Der Gott
  966. des Ausharrens und der Ermunterung aber gebe euch, gleichgesinnt
  967. zu sein untereinander, Christus Jesus gemäβ, $6$ damit ihr
  968. einmütig mit einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus
  969. Christus verherrlicht. $7$ Deshalb nehmt einander auf, wie
  970. auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit.
  971.  
  972. $8$ Denn ich sage, daβ Christus ein Diener der Beschneidung
  973. geworden ist um der Wahrheit Gottes willen, um die Verheiβungen
  974. der Väter zu bestätigen, $9$ damit die Nationen aber Gott
  975. verherrlichen möchten um der Begnadigung willen, wie geschrieben
  976. steht: `Darum werde ich dich bekennen unter den Nationen und
  977. deinem Namen lobsingen. $10$ Und wieder sagt er: `Seid
  978. fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volk! $11$ Und wieder:
  979. `Lobt den Herrn, alle Nationen, und alle Völker sollen ihn
  980. preisen! $12$ Und wieder sagt Jesaja: `Es wird sein die
  981. Wurzel Jesses, und der da aufsteht, über die Nationen zu
  982. herrschen - auf den werden die Nationen hoffen. $131$ Der
  983. Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem
  984. Frieden im Glauben, damit ihr überreich seiet in der Hoffnung
  985. durch die Kraft des Heiligen Geistes!
  986.  
  987. \15\
  988. Rechtfertigung des Briefes.
  989.  
  990. $14$ Ich bin aber, meine Brüder, auch selbst im Blick auf
  991. euch überzeugt, daβ auch ihr selbst voll Güte seid, erfüllt mit
  992. aller Erkenntnis, fähig, auch einander zu ermahnen. $15$ Ich
  993. habe aber zum Teil euch etwas kühn geschrieben, um euch zu
  994. erinnern wegen der mir von Gott verliehenen Gnade, $16$ ein
  995. Diener Christi Jesu zu sein für die Nationen, der priesterlich
  996. am Evangelium Gottes dient, damit das Opfer der Nationen
  997. angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist. $17$ Ich
  998. habe also in Christus Jesus etwas zum Rühmen in den Dingen vor
  999. Gott. $18$ Denn ich werde nicht wagen, etwas von dem zu
  1000. reden, was Christus nicht durch mich gewirkt hat zum Gehorsam
  1001. der Nationen durch Wort und Werk, $19$ in der Kraft der
  1002. Zeichen und Wunder, in der Kraft des Geistes, so daβ ich von
  1003. Jerusalem und ringsumher bis nach Illyrien das Evangelium des
  1004. Christus völlig verkündigt habe. $20$ So aber setze ich meine
  1005. Ehre darein, das Evangelium zu predigen, nicht da, wo Christus
  1006. genannt worden ist, damit ich nicht auf eines anderen Grund
  1007. baue; $21$ sondern wie geschrieben steht: `Denen nicht von
  1008. ihm verkündigt wurde, die sollen sehen, und die nicht gehört
  1009. haben, sollen verstehen.
  1010.  
  1011. \15\
  1012. Reisepläne des Apostels - Ankündigung seines Besuches in Rom.
  1013.  
  1014. $22$ Deshalb bin ich auch oftmals verhindert worden, zu euch
  1015. zu kommen. $23$ Nun aber, da ich in diesen Gegenden keinen
  1016. Raum mehr habe und seit vielen Jahren ein groβes Verlangen, zu
  1017. euch zu kommen, $24$ falls ich nach Spanien reise - denn ich
  1018. hoffe, auf der Durchreise euch zu sehen und von euch dorthin
  1019. geleitet zu werden, wenn ich euch vorher etwas genossen habe -,
  1020. $25$ nun aber reise ich nach Jerusalem im Dienst für die
  1021. Heiligen. $26$ Denn es hat Mazedonien und Achaja
  1022. wohlgefallen, eine Beisteuer zu leisten für die Bedürftigen
  1023. unter den Heiligen, die in Jerusalem sind. $27$ Es hat ihnen
  1024. nämlich wohlgefallen, auch sind sie ihre Schuldner. Denn wenn
  1025. die Nationen ihrer geistlichen [Güter] teilhaftig geworden sind,
  1026. so sind sie verpflichtet, ihnen auch in den leiblichen zu
  1027. dienen. $28$ Wenn ich dies nun vollbracht und diese Frucht
  1028. ihnen versiegelt habe, so will ich über euch nach Spanien
  1029. reisen. $29$ Ich weiβ aber, daβ, wenn ich zu euch komme, ich
  1030. in der Fülle des Segens Christi kommen werde. $30$ Ich
  1031. ermahne euch aber, Brüder, durch unseren Herrn Jesus Christus
  1032. und durch die Liebe des Geistes, mit mir zu kämpfen in den
  1033. Gebeten für mich zu Gott, $31$ damit ich von den Ungehorsamen
  1034. in Judäa errettet werde und mein Dienst für Jerusalem den
  1035. Heiligen angenehm sei; $32$ damit ich durch den Willen Gottes
  1036. mit Freuden zu euch komme und mich mit euch erquicke. $33$
  1037. Der Gott des Friedens aber sei mit euch allen! Amen.
  1038.  
  1039. \16\
  1040. Empfehlungen, Grüβe und Warnungen.
  1041.  
  1042. $1$ Ich empfehle euch aber unsere Schwester Phöbe, die eine
  1043. Dienerin der Gemeinde in Kenchreä ist, $2$ damit ihr sie im
  1044. Herrn aufnehmt, der Heiligen würdig, und ihr beisteht, worin
  1045. immer sie euch braucht; denn auch sie ist vielen ein Beistand
  1046. gewesen, auch mir selbst. $3$ Grüβt Priska und Aquila, meine
  1047. Mitarbeiter in Christus Jesus, $4$ - die für mein Leben ihren
  1048. eigenen Hals preisgegeben haben, denen nicht allein ich danke,
  1049. sondern auch alle Gemeinden der Nationen -, $5$ und die
  1050. Gemeinde in ihrem Haus. Grüβt Epänetus, meinen Geliebten,
  1051. welcher der Erstling Asiens ist für Christus. $6$ Grüβt
  1052. Maria, die viel für euch gearbeitet hat. $7$ Grüβt Andronikus
  1053. und Junias, meine Verwandten und meine Mitgefangenen, die unter
  1054. den Aposteln ausgezeichnet sind, die schon vor mir in Christus
  1055. waren. $8$ Grüβt Ampliatus,
  1056. meinen Geliebten im Herrn. $9$ Grüβt Urbanus, unseren
  1057. Mitarbeiter in Christus, und Stachys, meinen Geliebten. $10$
  1058. Grüβt Apelles, den Bewährten in Christus. Grüβt die vom [Haus
  1059. des] Aristobul. $11$ Grüβt Herodion, meinen Verwandten. Grüβt
  1060. die vom [Haus des] Narzissus, die im Herrn sind. $12$ Grüβt
  1061. Tryphäna und Tryphosa, die im Herrn arbeiten. Grüβt Persis, die
  1062. Geliebte, die viel gearbeitet hat im Herrn. $13$ Grüβt Rufus,
  1063. den Auserwählten im Herrn, und seine und meine Mutter. $14$
  1064. Grüβt Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die
  1065. Brüder bei ihnen. $15$ Grüβt Philologus und Julia, Nereus und
  1066. seine Schwester und Olympas und alle Heiligen bei ihnen.
  1067. $161$ Grüβt einander mit heiligem Kuβ. Es grüβen euch alle
  1068. Gemeinden des Christus.
  1069.  
  1070. $17$ Ich ermahne euch aber, Brüder, daβ ihr achthabt auf die,
  1071. welche entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, Parteiungen und
  1072. Ärgernisse anrichten, und wendet euch von ihnen ab. $18$ Denn
  1073. solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem
  1074. eigenen Bauch, und durch süβe Worte und schöne Reden verführen
  1075. sie die Herzen der Arglosen. $19$ Denn [die Kunde von] eurem
  1076. Gehorsam ist zu allen gekommen. Daher freue ich mich euretwegen;
  1077. ich will aber, daβ ihr weise seid zum Guten, doch einfältig zum
  1078. Bösen. $20$ Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den
  1079. Satan unter euren Füβen zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesus
  1080. Christus sei mit euch!
  1081.  
  1082. $21$ Es grüβen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Lucius
  1083. und Jason und Sosipater, meine Verwandten.
  1084.  
  1085. $22$ Ich, Tertius, der ich den Brief geschrieben habe, grüβe
  1086. euch im Herrn. $23$ Es grüβt euch Gajus, mein und der ganzen
  1087. Gemeinde Wirt. Es grüβen euch Erastus, der Schatzmeister, und
  1088. der Bruder Quartus.($24$)
  1089.  
  1090. \16\
  1091. Lobpreis Gottes.
  1092.  
  1093. $25$ Dem aber, der euch zu befestigen vermag nach meinem
  1094. Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, der nach der
  1095. Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch
  1096. verschwiegen war, $26$ jetzt aber geoffenbart und durch
  1097. prophetische Schriften nach Befehl des ewigen Gottes zum
  1098. Glaubensgehorsam an alle Nationen bekanntgemacht worden ist,
  1099. $27$ dem allein weisen Gott durch Jesus Christus, ihm sei die
  1100. Herrlichkeit in alle Ewigkeit! Amen.
  1101.